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Digitale Wege in der Erinnerungskultur - Geschichte in Virtuellen Welten ?

Wie erinnern wir uns in Zukunft? Wo findet Geschichte zukünftig statt? Was bedeuten digitale Wege in der Erinnerungskultur?

Best Practice Veranstaltung und Ausstellung zu digitalen Wegen in der Erinnerungskultur und Geschichtsvermittlung

30.09. - 21.10.2022 Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte Potsdam. Kuration: Bettina Loppe

 Veranstaltungsprogramm 

++ bitte scrollen: Informationen zu unseren ausstellenden Gästen und unseren SPUR.lab Prototypen, deren Arbeitsstand wir präsentieren ++

Unsere Gäste und Best Practice Ausstellende

© WDR/Jan-Philipp Behr

Stolpersteine NRW

Ein digitales Angebot des WDR

Im Mittelpunkt des innovativen digitalen Angebots stehen die rund 16.000 Stolpersteine in Nordrhein-Westfalen. Seit Januar 2021 macht der WDR die Geschichte der Menschen, die hinter den Stolpersteinen des Künstlers Gunter Demnig stehen, auch digital zugänglich: mit Texten, Fotos, Audios, Illustrationen und Augmented-Reality-Elementen.

© Boris Hars-Tschachotin, Standbild aus "Der Sprung 1961"

Der Sprung

Boris Hars-Tschachotin

Das Foto des DDR-Grenzsoldaten Conrad Schumann, der im Jahr 1961 mit einem Sprung über den Stacheldraht nach West-Berlin floh, ging damals in kürzester Zeit um die Welt. Im Deutschen Historischen Museum bringt einen der Filmregisseur Boris Hars-Tschachotin mit seiner 360° Virtual Reality Installation zurück ins Jahr 1961.

© DHM, Foto: Gerhard Gäbler, Illustration: Alexander Roncaldier

Leipzig '89 - Revolution reloaded

Deutsches Historisches Museum

Am 9. Oktober 1989 gingen in Leipzig 70.000 Menschen auf die Straße und protestierten gegen den autoritären Staat. Erstmals ließ die Staatsmacht der DDR die Menschen passieren und griff nicht ein, was keineswegs absehbar war. In Form einer interaktiven Graphic Novel können die Nutzer:innen diesen historischen Tag durchlaufen, selbst konkrete Entscheidungen treffen und somit den Verlauf der Ereignisse beeinflussen.

© UFA GmbH/Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut

Ernst Grube - Das Vermächtnis

Fraunhofer-Institut und UFA GmbH

Im August 2021 wurde im volumetrischen Studio in Potsdam das erste volumetrische Zeitzeugeninterview gedreht und die Erinnerungen des Holocaust-Überlebenden Ernst Grube an seine Erfahrungen im nationalsozialistischen Deutschland und seine Gefangenschaft im Konzentrationslager Theresienstadt festgehalten. Mithilfe von 16 Kamerapaaren und einer enormen Rechenleistung entstand ein naturgetreues dreidimensionales Abbild des ergreifenden Zeitzeugenberichtes.

© Filmuni_Foto:JakobGrasboeck

Volumetrisches Zeitzeugnis von Holocaustüberlebenden

Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

Das volumetrische Projekt soll das Zeitzeugnis von Überlebenden und Zeitzeugen des Holocausts dokumentarisch festhalten und in höchstmöglicher Qualität bewahren. Die volumetrische Aufzeichnungstechnologie ist eine innovative Filmtechnik, mit der Personen vollumfänglich und authentisch dreidimensional aufgezeichnet und erlebbar gemacht werden. Es soll ein digitales Archiv mit sechs bis acht volumetrisch aufgezeichneten Interviews entstehen.

© Daniele Maselli

Spatial Audio Storytelling

Daniele Maselli

Dieser Prototyp für audio-visuelles Storytelling erforscht neue digitale Erzähl- und Bildungsformate direkt im Browser und stellt einen alternativen Weg dar, die Erinnerungen an die Gräuel der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland zu bewahren. Entstanden ist der Prototyp als Bachelorarbeit an der Fachhochschule Potsdam. 

©️ SPSG_CGL

Borderzone

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Mit der Game-App kann man die wechselvolle Geschichte des Potsdamer Parks Babelsberg zur Zeit der deutsch-deutschen Teilung auf eigene Faust entdecken. Die Augmented Reality-Technologie schafft eine virtuelle Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart und macht verborgene Spuren der Zeitgeschichte wieder erfahrbar. Die SPSG möchte mit diesem kostenlosen „Serious Game“ multiperspektivische Wissensvermittlung fördern, Teilhabe ermöglichen und zu einem Diskurs über den Umgang mit dem Weltkultur­erbe einladen.

Foto des Zeugnisses, 09/2022, ©David Rojkowski

LediZ

Ludwig-Maximilians-Universität München

Das Projekt LediZ (Lernen mit digitalen Zeugnissen) entwickelte Hologramme von Holocaustüberlebenden. Zur Erstellung der Hologramme wurden ihnen im jeweils ca. 1.000 Fragen gestellt. Bei der Beantwortung wurden sie von zwei RED Epic-M-Dragon-Kameras stereoskopisch gefilmt (ermöglicht zwei- als auch eine drei-dimensionale Visualisierung). Das Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften speichert die so gewonnenen Daten und die „Hologramme“ werden mit einer Spracherkennungssoftware trainiert, um die Interaktion mit dem digitalen Zeugnis zu ermöglichen.

©Dionysios Zamplaras

Immersive Slideshow

Maxime le Calvé, Dionysios Zamplaras, Mareike Stoll

Die digitalen Geisteswissenschaften konzentrierten sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts auf die Digitalisierung von Bibliotheksbeständen, die inzwischen Zugang zu einer unvorstellbaren Menge von Dokumenten gewähren. Das Forschungsanliegen des immersiven VR-Installationsprojekts „Between night and day“ greift das eloquente Beispiel des analogen Dias in digitalisierter Form auf und erforscht die dualen Formate, in denen es existiert, um Räume für das Ausloten des „Dazwischen“ zu schaffen.

SPUR.lab - Prototypen

©️BKG

VIDNESS

VIDNESS versammelt Videorundgänge – viele davon in 360 Grad – durch das ehemalige KZ Ravensbrück und weitere Orte der Verfolgung in Brandenburg. Eine interaktive und wachsende Karte markiert Zeitdokumente, Perspektiven und Interviews, die vor Ort den Spuren des NS Terrors nachgehen und die per Smartphone und Tablet oder als VR Installation erkundet und abgelaufen werden können. Diese Anwendung wird als App vor Ort nutzbar sein oder kann als interaktive, stationäre Medieninstallation oder VR-Installation in einem Museum oder Gedenkstätte angewendet werden. Die Inhalte der App sind erweiterbar, in die Zukunft gedacht können User:innen im Rahmen von Workshops eigene Videodokumente hochladen.

SPUR.lab & Kaya Behkalam / Beate Hetényi

©️BKG

HORIZON

HORIZON visualisiert die sichtbaren und unsichtbaren Spuren des NS-Terrors im Land Brandenburg und erschließt die Geschichtslandschaft als Netzwerk aus Tatorten und Opferbiografien. Mit der "HORIZON-App" auf einem Smartphone kann man das komplexe System der nationalsozialistischen Konzentrationslager in Brandenburg aus der Standortperspektive des einzelnen Nutzers in drei Ansichten wahrnehmen. Gleichzeitig ist eine interaktive, stationäre Medieninstallation vor Ort, z.B. in einem Museum oder einer Gedenkstätte denkbar. Das Konzept ist zukunftsorientiert und erweiterbar gedacht, um jederzeit Inhalte neuer historischer Recherchen hinzufügen zu können.

SPUR.lab & Arnold Dreyblatt / Kurt Winkler / Beate Hetényi 

©️BKG

ZEITSCHICHTEN

ZEITSCHICHTEN gibt eine visuelle Antwort auf Fragen, die sich viele Besuchende von KZ Gedenkstätten stellen: Wie sah es hier früher aus? Was ist noch original? Eine Animation im Stil einer Zeichnung soll aufschlüsseln, dass Gedenkstätten heute Orte mit sich überlagernden Zeitschichten sind, die sich also immer im Wandel befanden und noch immer befinden. Anschliessend überlagert sich das Bild der heutigen Gedenkstätte Sachsenhausen mit historischen Fotos, um vertiefend eine Vorstellbarkeit zu ermöglichen. Diese Ebene soll für jedes Jahr von 1936 bis 1945 ergänzt werden, um Besuchenden eine überblicksartige Entschlüsselung des Geländes anzubieten.

SPUR.lab & Swantje Bahnsen / Julius Michel / Beate Hetényi

©️BKG

BLACKBOX

BLACKBOX skizziert ein virtuelles Modell des frühen KZ Oranienburg, an das heute in der Berliner Straße in Oranienburg nur noch ein Mauerstück und eine Gedenktafel erinnern. Mit Audio-Begleitung – gelesene Textpassagen aus dem Bericht des Häftlings Gerhart Seger, dem im Dezember 1933 die Flucht aus diesem KZ gelungen war und dessen Bericht international große Aufmerksamkeit erfahren hat – betritt man durch ein sich virtuell aufbauendes Lagertor das KZ Oranienburg. Mit dem Device kann man sich von Begriff zu Begriff teleportieren und jeweils die dazugehörende Textstelle hören. Man nähert sich dabei der BLACKBOX, dem Raum 16 (der Folterkammer des KZ), man betritt diesen Raum aber nie. Das KZ Oranienburg wird in dieser VR-Anwendung nicht eins zu eins rekonstruiert, sondern künstlerisch verfremdet.

SPUR.lab & Katja Pratschke / Gusztáv Hámos / Beate Hetényi

© Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte gemeinnützige GmbH

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